Wie pflege ich Massivholz richtig?
Egal für welche Art und Weise der Behandlung du dich entscheidest, mit der richtigen Holzpflege bleibt dein massives einzigartiges Möbelstück noch viel länger seiner prachtvollen Schönheit erhalten.
Dieser Leitfaden gibt dir Aufschluss darüber warum Holzpflege wichtig ist, welche Mittel du eher weglassen solltest. Außerdem stellen wir dir die unterschiedlichen Pflegearten vor und was du gegen Verschmutzung Dellen, Kerben und Kratzer tun kannst.
Woher weiß ich welche Holzart ich wie pflege?
Grundsätzlich kannst du alle Holzarten auf die gleiche Weise pflegen. Der einzige Unterschied ist die Dichte der verschiedenen Hölzer.
Nussbaum, Buche und Akazienholz sind härter als z. B. Mangoholz und Fichte. Dementsprechend sollten weiche Hölzer sorgfältiger gereinigt werden, um keine Dellen oder Kratzer zu verursachen.
Wie handhabe ich Verschmutzungen?
Bereits getrocknete Flecken
In der Regel genügt es in diesem Fall, den Fleck mit einem weichen, feuchten Tuch und etwas Spülmittel zu entfernen. Wenn der Fleck hartnäckig ist, versuche es mit besser öfters und länger bevor du auf scharfe Reinigungsmittel zurückgreifst.
Eingezogene Flecken
Eingezogene Flecken können mit etwas Spülmittel-Schaum behandelt werden. Spülmittel und Wasser aufschlagen und den Schaum auf die Stelle platzieren. Nach einiger Zeit mit einem trockenen Lappen abtupfen.
Speckiger Glanz
Durch stetige Benutzung kann eine speckiger Glanz auf der Oberfläche entstehen. Dagegen hilft das Ölen mit mattem Holzöl (Leinöl). Bei lackierten oder gewachsten Flächen ist das nicht möglich.
Brandflecken
Solange das Holz nicht vollkommen verkohlt ist, kann mit Hitze gegen die Bräunung vorgegangen werden. Hierzu einfach einen Fön auf die dunkle Stelle halten und der Fleck ist weg.
Stockflecken
Zunächst sollte das Holzstück komplett trocken sein. Danach kann bei oberflächigen Schimmelbildungen ein feines Schleifpapier mit 180er Körnung genutzt werden. Beim Befall im Holzinneren empfiehl sich mildes Reinigungsmittel wie zum Beispiel Essig oder Bleichmittel.
Verwittertes Holz
Sollte das gute Stück der Witterung ausgesetzt gewesen sein, wird einfaches Reinigen oder Behandeln keine Wirkung erzielen. Hier muss zunächst mit einem Schleifgerät oder einem Hobel die erste Schicht abgetragen werden. Danach kann mit Holzpflegemittel weitergemacht werden.
Warum sollte ich mein Möbelstück pflegen?
Das Ergebnis der Holzpflege sollte darin liegen, das die Holzoberfläche deines einzigartigen Möbelstücks geschützt ist.
Vor Kratzer oder Stößen, als auch vor Verschmutzungen. Gleichzeitig bietet die richtige Holzpflege einen umfassenden Schutz vor Feuchtigkeit aller Art.
Ein weiterer guter Grund die Möbel zu pflegen, ist die einfachere Reinigung. Das Staubwischen beispielsweise auf unbehandeltem Holz ist deutlich mühsamer als auf behandeltem. Optisch wird durch den Einsatz von Holzölen und Lasuren die natürliche Schönheit unserer fein selektierten Hölzer toll betont.
Wie kann ich meine Holzmöbel tägich reinigen?
Prinzipiell kann man Holzoberflächen, egal ob Massivholz oder furniert, mit einem feuchten Tuch abwischen.
Dabei ist wichtig, dass das Tuch nicht zu feucht sein sollte. Bei hartnäckigem Schmutz kann ein Tropfen Spülmittel helfen. Danach sollte die Oberfläche noch einmal mit einem trockenen Tuch nachgewischt werden.
Bei grobporigen Oberflächen, wie z. B. beim Eichenholz, solltest du auch darauf achten, immer in Richtung der Holzmaserung zu wischen. Der Schmutz kann sich sonst in den Poren festsetzen.
Welche Mittel sollte ich besser nicht für die Reinigung verwenden?
Aggressive oder scheuernde Reiniger können die Oberfläche des Holzes angreifen und bleibende Schäden verursachen. Auch zu nasse Tücher solltest du nicht verwenden um deine Vintagemöbel reinigen Das Tuch sollte möglichst nur nebelfeucht sein.
Entscheidend ist auch das Tuch, welches zum Reinigen verwendet wird. Mikrofaserlappen oder gar Bürsten können feinste Kratzspuren in der Holzoberfläche verursachen. Generell solltest du immer in Faserrichtung und nie gegen die Faser reinigen.
Auf Silikonöle oder Mineralöle solltest du ganz verzichten. Diese sind zwar günstiger, können aber die Holzporen verstopfen und zusammenkleben.
Soll ich Holzöl, Wachs oder Lasur zur Pflege verwenden?
Holzöl ist ausgesprochen schonend und daher ideal für Edelhölzer. Leinöl ist für diesen Zweck besonders geeignet, da es tief in das Holz eindringt. Zusätzlich hebt es die natürliche Maserung hervor und der Farbton kommt intensiver zur Geltung und deine Lieblingsmöbel erhalten dadurch eine besondere Note.
Das Ölen deiner Möbel
Die Vewendung von Holzöl bedarf einer gewissen Vorbereitung. In erster Linie sollte das Holz sehr glatt sein. Ist dies noch nicht der Fall, hilft dir ein Schleifpapier der Körnung 180.
Für das Ölen unserer Holz-Liebling Produkte verwenden wir hochwertigen, biologischen und lebensmittelechten Leinölfirnis, der schneller trocknet als normales Leinöl.
Kurzanleitung für das Ölen (s.U für eine ausführlichere Anleitung)
- Das Holz muss sauber, trocken und fettfrei sein.
- Öl gut aufrühren/ aufschütteln. Öl mit Pinsel/Bürste/Baumwolltuch gleichmäßig dünn auftragen. Überschuss möglichst vermeiden bzw. nach 30 Minuten Einwirkzeit mit fusselfreiem Baumwolltuch abnehmen. Die Oberfläche sollte gleichmäßig matt erscheinen.
- Nach ausreichender Trocknung von 16-24 Stunden können bei Bedarf weitere Aufträge -wie beschrieben- erfolgen.
- Je nach Luftfeuchte und Temperatur ist die geölte Oberfläche nach 1-2 Stunden staubtrocken und nach 16-24 Stunden überarbeitbar. Eine vollständige Durchhärtung ist nach 21 Tagen erreicht. In dieser Zeit schonend behandeln.
Hinweis: Überschüssiges Öl, das nicht vollständig vom Holz aufgenommen wurde, markiert sich nach 30 minütiger Einwirkzeit als nass-glänzende Pfütze oder Stelle. Sollte dieser Überschuss nicht entfernt werden, trocknen diese Stellen nur mit erheblicher Zeitverzögerung nach, bleiben lange klebrig und führen zu Glanzunterschieden.
Wurde dein Möbelstück einmal mit Holzöl behandelt, kann es durch das Nachölen immer wieder aufgefrischt und in Schuss gehalten werden.
Geeignet für das Ölen sind grundsätzlich verschiedene Speiseöle. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass Olivenöl oder andere Öle manchmal ranzig werden können und auch sehr langsam trocknen.
Wachsen deiner Möbel
Wachs ist eine Alternative zu Öl und Lasur. Darüber hinaus behält das Holz seine natürliche Atmungsaktivität. Dadurch kann es auch weiterhin mit seiner Umgebung interagieren. Wenn Massivholz mit Wachs behandelt wird , entsteht ein samtener Schimmer auf der Oberfläche.
Die gewachsten Möbel nehmen weiterhin Feuchtigkeit auf und geben sie nach dem Trockenvorgang wieder ab (wie bei geöltem und lasiertem Holz). Dies hat erwiesenermaßen eine reinigende und belebende Wirkung auf die Luft, die wir atmen. Holzmaserung und Farbe werden durch das Wachsen unterstrichen und wunderschön aufgewertet.
Bei Raumtemperatur ist das Wachs zähflüssig bis fest. Nur ein kleiner Anteil des Wachses zieht in das Holz deines Möbelstücks ein. Der Hauptteil bleibt an der Oberfläche. Wenn es kleine Risse gibt, in die Flüssigkeiten eindringen können, kann dies zum Aufquellen der Holzfasern unter der Wachsschicht führen. Dies führt manchmal zu unschönen Flecken auf dem Holz.
Es ist zu beachten, dass gewachstes Holz nicht mehr geölt werden kann. Geölte Hölzer hingegen können immer gewachst werden. Wir empfehlen daher Wachs nur für ausgewählte Möbelstücke, die nicht mit Flüssigkeiten in Berührung kommen.
Die Lasur deiner massiven Holzmöbel
Eine Lasur ist im Unterschied zu einem Lack eine nicht abdeckende Farbe. Lasuren ziehen also tief in das Holz ein und die Holzporen bleiben offen . Auch die Haptik wird durch die Lasur nicht verändert. Beim Lack hingegen sind sowohl die Pigmente als auch die Füllstoffe deutlich höher, so dass es sich um einen abdeckenden Anstrich handelt.
Lasuren gibt es in vielen unterschiedlichen Farbtönen. Sie sind jedoch immer leicht durchsichtig. Das bedeutet, dass die Holzmaserung und die ursprüngliche Farbrichtung in der Regel erhalten bleiben. Es macht also wenig Sinn, eine dunkleres Holz mit einer hellen Fichtenlasur zu streichen. Der Umgekehrte Weg hingegen würde wieder funktionieren.
Holzlasuren beschützen und konservieren die Maserung sowie die natürliche Ausstrahlung deines naturbelassenen Sie sorgen bei Naturhölzern für einen Schutz vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen.
Gerade Holztüren und -fenster brauchen Schutz vor Feuchtigkeit, damit sie sich nicht verziehen und ihre Form behalten. Außerdem schützt die Lasur vor möglichem Schimmel in und auf dem Holzstück.
Die Lackierung deiner massiven Holzmöbel
Richtig angewendet, ist Lack der sicherste Schutz für Holz. Sowohl gegen Feuchtigkeit als auch gegen Schmutz. Lackierte Oberflächen lassen sich sehr leicht reinigen und Flüssigkeiten können nicht ins innere deines Möbelstücks eindringen.
Trotzdem solltest du dir zweimal überlegen, ob du dein Holzstück lackieren möchtest. Einmal lackiert, ist es schwierig, den Lack ohne Beschädigung vom Holz zu entfernen. Mit der Zeit kann der Lack auch von der Oberfläche abblättern, was zu hohen Instandsetzungskosten führen kann
Außerdem ist das Holz in seiner Natürlichkeit stark eingeschränkt. Es ist nicht mehr atmungsaktiv und kann keine Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben. Auch die Beschaffenheit ist anders als bei Öl. Die Oberfläche ist steril und glatt und erinnert eher nicht an gemütliches Holz.
Wann und wie Öle ich meine massiven Holzmöbel?
Holzöl hat also einige Vorzüge gegenüber dem Lack. Die Frage "wie man richtig ölt und wie oft", lässt sich einfach erklären.
Für das "wann" gibt es keinen allgemein gültigen Zeitpunkt.
Nehmen wir an, du willst ein noch unbehandeltes Möbelstück ölen. Dann sollten du es zunächst schleifen, bis die Oberfläche samtig weich erscheint. Je nach Ausgangsmaterial kannst du mit einer 60er-Körnung beginnen und dich bis zu einer 180er-Körnung vorarbeiten. Ein Zwischenschliff mit 120er Körnung ist empfehlenswert.
Wenn die Oberfläche glatt ist, sollte das Holz gewässert werden.
Dazu einfach mit einem kleinen Schwamm überflüssiges Wichtig: Es dürfen sich keine Pfützen bilden! Am besten so aufstellen, dass überschüssiges Wasser abläuft. Das Wasser sollte lauwarm bis warm sein. Durch das Wässern setzen sich die letzten Fasern, die nach einer Trocknungszeit von 6-12 Stunden ebenfalls mit Schleifpapier der Körnung 180 geschliffen werden.
Nun kann die Oberfläche geölt werden. Wir empfehlen dazu Bio-Leinöl. Öle bei der ersten Anwendung kräftig mit einem Baumwolltuch. Das Öl wird in die Holzmaserung eingerieben. Nach einer halben Stunde Trocknungszeit wird das überschüssige Öl entfernt. Dann ruht das Holz 24 Stunden lang, damit das Öl tief ins Innere eindringen und trocknen kann. Danach folgen ein oder zwei weitere Ölvorgänge. Die vollständige Trocknung dauert etwa 23 Tage. Nach nur einem Tag steht jedoch einer leichten Nutzung nichts mehr im Wege.
Die Frage, wann ein bereits geöltes Holzstück erneut geölt werden sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich kann man das am Holz ablesen. Sieht es blass, sehr trocken aus oder verblasst die Farbe leicht, solltest du auf jeden Fall ans Ölen denken. Wenn du eine Delle oder einen Kratzer mit Schleifpapier ausgebessert hast, solltest du die Stelle auf jeden Fall einölen, bevor du diese verwendest.
WICHTIG - In Leinöl getränkte Baumwolltücher können sich selbst entzünden, wenn sie zerknüllt werden. Am besten in einem luftdichten Behälter aufbewahren oder das Tuch auswaschen.
Wie kann ich Dellen, Kerben und Kratzern in meinem massiven Möbelstück korrigieren?
Dellen auf der Holzoberfläche sehen zunächst besonders schlimm aus. Doch es gibt einen ganz einfachen Trick, um die Oberfläche wieder zu korrigieren und zu glätten. Alles, was man braucht, ist ein nasses Tuch und ein Bügeleisen.
Der heiße Lappen wird auf die beschädigte Stelle gelegt und das warme Bügeleisen wird darüber gestülpt. Die Kombination aus Wasser und Hitze lässt die Holzfasern aufquellen, was die Oberfläche etwas ausgleicht.
Für Kratzer im Holz gibt es einen ähnlich simplen Trick: Je nach Holzart nimmt man einen Nusskern und reibt damit über den Kratzer. Die kleinsten Nusspartikel setzen sich in den Furchen ab. Das Nussöl pflegt auch den Kratzer. Dadurch verschwindet der Kratzer zwar nicht, ist aber fast unsichtbar geworden. Walnuss für dunkle Hölzer und Haselnuss für helle Hölzer sorgen für den richtigen Farbton.
Wir wünschen dir viel Spaß bei der Plege und dem gesteigerten Wohlfühlfaktor im eigenen Zuhause worüber sich der Großteil unserer Kunden freut.